Samstag, 6. Juni 2015

Spiegelbilder 1_2012_Bauchtanzunterricht - mehr als "Popwackeln" - Veröffentlicht in der CHorikà 2012



Der Frühling ist da 

..die Laune wird täglich besser. Seit zwei Wochen schiebe ich das Schreiben der Spiegelbilder vor mir her. Irgendwie will mir nichts einfallen und das frustriert mich dann doch. Aber manchmal ist das ebenso. Da hat man einfach keine Idee, keine Inspiration und dann bleibt die Kreativkiste leer. Ich hatte wohl die ganze Zeit schlichtweg zu viel „Realitätskisten“ um mich herum um meinen Gedanken endlich den nötigen „Auslauf“ zu gönnen. Aber es nützt nichts, es muss was her und so habe ich einfach mal angefangen. Diese Ausgabe der Chorikà beschäftigt sich intensiv mit dem Thema OT und Gesundheit.  Lehrerinnen wie auch Schülerinnen wissen gleichermaßen wie eng Tanz und Gesundheit verknüpft sind. Da wo der orientalische Tanz nicht als Hochleistungssport betrieben wird ist er ein perfektes Medium Körper und Seele in Einklang zu bringen. 

Bühnenpräsenz

Ich hatte schon vor längerer Zeit einmal einen Artikel über Bühnenpräsenz geschrieben. Dort ging es unter anderem auch um die Funktion der Spiegelneurone. Sie spielen bei der Betrachtung des Tanzes als Mittler zwischen Körper und Seele die entscheidende Rolle.  Körpersprache ist der Ausdruck des Seelenzustandes über Bewegungen unseres Körpers. Ob nun der Gesichtsmuskeln in Form von Mimik oder der Handbewegungen in Form von Gestik aber auch der ganzen Körperhaltung.  Was im „Innern“ vor geht spiegelt sich im „Außen“. Aber diese Aktionsstrasse ist kein „one way“ und genau hier wird es interessant. In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass wir auch mit Hilfe von Körperarbeit den Weg zu Seele finden können. Tanz als Streicheleinheiten für die Seele, was für eine wundervolle Vorstellung. Aber genau das ist es! So wie sich der Gefühlszustand über das Körperbild (Körpersprache, Mimik, Gestik, Haltung) eines Menschen ausdrückt, so kann der Gefühlszustand durch Körperarbeit (Haltung, Gestik, Mimik….) beeinflusst werden. Es ist also eine Landstraße auf der wir uns bewegen, es geht in beide Richtungen! So lege ich in meinem Unterricht  für Anfänger bis gute Mittelstufe zwischenzeitlich den Schwerpunkt der Arbeit auf die Harmonie der Bewegung und dem eigenen Körpergefühl.  Wir arbeiten in den ersten zehn bis fünfzehn Terminen ausschließlich an Haltung und Muskelaufbau sowie Koordination. Bei mir steht die Freude an der Musik und Bewegung ganz im Vordergrund. Manche Frauen brauchen mehrere Monate um ihren Körper neu zu entdecken, ich lasse ihnen diese Zeit. Mit dem Aufbau der Muskulatur und der Verbesserung der Haltung und der Koordinationsfähigkeit eignen wir uns erst einmal das Handwerkszeug an um die komplexeren Tanztechniken überhaupt richtig ausführen zu können. Geduld ist hier das Zauberwort und diese aufzubringen ist für hochmotivierte Lehrerinnen wie ich eine bin eine harte Aufgabe. Immer wieder muss ich mich zurück nehmen mit meinen Ansprüchen und zwischenzeitlich fällt es mir leichter, denn ich sehe, dass sich ein nachhaltiger Erfolg einstellt.   

Mein Focus ist die Urintension dieses Tanzes: 

das Miteinander von Frauen,  ungezwungen die Gemeinschaft im Tanz zu erleben, sich für eine Stunde lang schön zu fühlen und zu spüren wie der Körper die Musik aufnimmt und erlebt. Und trotz dieses Ansatzes ist es für die Schülerinnen möglich fast unbemerkt die Tanztechnik zu erlernen – wie gesagt, Geduld ist zentrales Element  – Geduld mit den Schülerinnen und Geduld mit sich selbst. Also gemeinsam die Sinnlichkeit und Schönheit der Bewegung genießen. Genießen bedeutet auch Zeit haben, also hetzen wir nicht durch Bewegungsroutinen sondern entwickeln jede Unterrichtsstunde aus der aktuellen Stimmung. Ich lasse das zu und es ist jedes Mal spannend. Also kein 100% durchstrukturiertes Konzept sondern viele Freiheitsgrade. Das erfordert natürlich ein ständiges Benutzen der Antennen und ein sich immer neu ausrichten an der Gruppe. Dieser Aufwand wird belohnt, mehr als ich es mir jemals gedacht hätte. Nein, nicht in Form von Geld, sondern in dem Glücksgefühl strahlende Gesichter zu sehe verbissene  Konzentration versucht, eine Bewegung mit „Denken“ dem Körper aufzuzwingen statt Ihm die Zeit zu geben sie zu fühlen.  Und wenn dann nach eben etwas längerer Zeit auch ein Tanz auf eine Bühne gebracht wird, dann wird der Unterschied sichtbar und ich werde, wie letztes Wochenende, im Zuschauerraum sitzen und Tränen in Augen haben vor Freude, weil Frauen miteinander Tanzen und echte Freude und Lebenslust rüberbringen.
n. Keine zusammengequetschten Lippen die zeigen wie

Es gibt ein wundervolles Statement des gerade verstorbenen Apple Erfinders Steve Jobs:
Vergeuden Sie nicht ihre Zeit damit,
dass Sie das Leben eines anderen leben.
Lassen Sie sich nicht von Dogmen einengen.
Dogmen sind das Ergebnis des Denkens anderer Menschen.
Lassen Sie nicht zu, dass der Lärm fremder Meinungen
Ihre eigene innere Stimme übertönt.
Und vor allem haben Sie den Mut,
Ihrem Herzen und Ihrer Intuition zu folgen
Seit ich meiner Intuition folge kann ich ganz bei mir sein und dies lehre ich – ganz bei sich zu sein!
Ich wünsche Euch e
anz viel Inspiration!
Eure Dahab Sahar

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